Natur, so wie Claude Monet sie sah: „Mohnfeld“ von 1873 Foto: Musée d’Orsay

Keine Kunstrichtung ist so beliebt wie der Impressionismus. Aber war das, was vor 150 Jahren in einem Pariser Atelier begann, wirklich so bedeutend, wie heute gern behauptet wird?

Man könnte schon fragen: Warum? Warum lieben so viele Menschen die Malerei der Impressionisten? Sie hängen sich deren fluffige Landschaften an die Wände, trinken aus Tassen mit impressionistischem Dekor, haben Taschen, Teller, Tabletts mit Seerosen, Trinkflaschen und Schals. Manche schlafen sogar in Monet-Bettwäsche. Der Impressionismus ist massentauglich, weil er schön ist. Weil die Wasseroberflächen köstlich im Sonnenlicht blitzen, man die Blätter förmlich rascheln hört und die Maler damals auch gern taten, was der heutige Mensch liebt: feiern. Sie drängte es raus an die frische Luft, ans Wasser, über das sie in kleinen Booten schipperten, sie bevölkerten Bars, Cafés, Restaurants – und verewigten den Trubel auf ihren Bildern.