In Donaueschingen findet der Wahlkampfauftakt der AfD zur Europawahl statt – doch ohne den Spitzenkandidaten. (Symbolbild) Foto: dpa/Christoph Reichwein

Am Samstag trifft sich die AfD-Spitze in Donaueschingen zum Wahlkampfauftakt für die Europawahl. Überschattet wird das Treffen von Berichten über mögliche China-Verstrickungen des Spitzenkandidaten.

Gut sechs Wochen vor der Europawahl startet die AfD am Samstag (15.30 Uhr) in die heiße Phase des Wahlkampfes. Bei einer Veranstaltung im baden-württembergischen Donaueschingen (Schwarzwald-Baar-Kreis) wollen unter anderem die Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla sprechen. Ursprünglich sollte auch der AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah auftreten. Wegen möglicher Verbindungen Krahs zu Russland und China hatte der Politiker nach einem Krisengespräch mit Weidel und Chrupalla seine Teilnahme aber abgesagt. Auch andere Auftritte wurden zunächst gestrichen, bis auf einen Termin am 1. Mai in Krahs Heimatstadt Dresden. Wahlkampfvideos plant die Partei mit ihm auch nicht.

Krah und der Bundestagsabgeordnete Petr Bystron, der auf Platz zwei der AfD-Europawahlliste steht, sind wegen möglicher Verbindungen zu prorussischen Netzwerken seit Wochen in den Schlagzeilen. Staatsanwaltschaften prüfen nach Medienberichten über mögliche Geldzahlungen bei beiden Politikern, ob Ermittlungen aufgenommen werden sollten. Bei Krah wird zudem geprüft, ob es Ermittlungen wegen möglicher chinesischer Zahlungen geben soll.

Krah steht zusätzlich unter Druck, weil einer seiner Mitarbeiter wegen mutmaßlicher Spionage für China verhaftet wurde. Der sächsische AfD-Politiker ist nach Aussagen kritischer Parteikollegen in der Vergangenheit immer wieder mit prochinesischen Äußerungen und Aktivitäten aufgefallen.